Exkursion der 9. Klassen nach Dachau

Am 5. April waren die neunten Klassen zu Besuch in der KZ-Gedenkstätte Dachau.

Hier einige Impressionen sowie ein Schülerbericht:

Die Klassen 9a, b und c

Das Eingangstor

Bild aus dem Krematorium

Hier ein Schülerbericht von Emma Haag (9c):

Den Toten zur Ehr, den Lebenden zur Mahnung

Am 05.04.22 besuchten wir, die neunten Klassen des Limes-Gymnasiums Welzheim, die KZ-Gedenkstätte Dachau. Der Führer, Herr Bernhard Ismayr, erklärte uns die wichtigsten Dinge zum ehemaligen Konzentrationslager. Zuerst wurde uns der Ursprung des KZ erklärt, welcher bereits im Ersten Weltkrieg liegt, anschließend besichtigten wir den Appellplatz des Häftlingslagers und das Museum, welches im ehemaligen Wirtschaftsgebäude untergebracht ist. Als Abschluss der Führung sahen wir uns die Krematorien an und hatten anschließend eine halbe Stunde zur freien Verfügung. Das Konzentrationslager Dachau wurde aus einem ehemaligen Rüstungsbetrieb aus dem Ersten Weltkrieg errichtet. Es war vom 22. März 1933 bis zum 29. April 1945 in Betrieb. Im Laufe dieser Zeit verschlechterten sich die Lebensbedingungen für die Häftlinge zunehmend und mit ihnen nahmen auch die Todesfälle zu. Das Lager, welches auf ursprünglich 6 000 Menschen ausgelegt war, umfasste am Ende über 32 000 Häftlinge. Diese Überfüllung trug auch zu der steigenden Zahl der Todesfälle bei. Das Leben als Häftling im Lager war von unmenschlichen Alltäglichkeiten, wie zum Beispiel der Appell zweimal pro Tag, die verlangten Arbeitsleistungen und den harten Bestrafungen für kleine Vergehen, gekennzeichnet. Auch die Hygiene wurde als Terrormittel genutzt, wie unser Führer erklärte. So mussten die Häftlinge in Bottichen mit Desinfektionsflüssigkeit baden und das Duschen wurde durch Temperaturen von Eiseskälte bis kochend heiß zur Qual. Bei ihrer Ankunft wurde den Häftlingen sämtlicher Besitz abgenommen, sie in eine Kartei aufgenommen und ihre Namen durch Nummern ersetzt. Dadurch lässt sich heute feststellen, dass im KZ Dachau bis zur Befreiung der Häftlinge durch die Alliierten ungefähr 200 000 Menschen inhaftiert waren. Das Wirtschaftsgebäude, heute das Museum, informiert durch Schilder über die unmenschlichen Bedingungen, unter denen die Häftlinge leben mussten, über die akribische Planung des Massenmordes und über das Leben einzelner Häftlinge, von denen manche das KZ überlebt haben. Das Gebäude erzeugte durch seine unverputzten Wände und Böden sowie durch die ausdrucksstarken Fotografien auf den Schautafeln eine bedrückende Atmosphäre. Nach dem Museum besichtigten wir die nachgebauten, ehemaligen Baracken, Blocks genannt. In diesen waren Bettgestelle sowie die Stuben und Toiletten- und Waschräume zu finden. Erneut wurde uns bewusst, dass es überhaupt keine Privatsphäre für die Häftlinge gab. Insgesamt gab es 32 Baracken, welche jeweils auf ca. 200 Menschen ausgelegt waren. Durch die Überfüllung der Baracken konnten sich Krankheiten sehr schnell und ungehindert ausbreiten. Aus den Baracken 9 und 11 wurden im Laufe der Geschichte des Konzentrationslagers zwei Krankenlager gemacht. Doch obwohl die nötige gesundheitliche Einrichtung vorhanden gewesen wäre, wurde sie nicht benutzt, wie unser Führer uns sehr eindrücklich erklärte. Stattdessen war das Krankenlager Schauplatz von grässlichen medizinischen Versuchen an Menschen. Die Schlussfolgerung aus der Nutzung des Krankenlagers war also, dass es die Krankheiten verstärkte, anstatt ihrer Abhilfe zu leisten. Der letzte Ort im Häftlingslager, den wir besuchten, war das Krematorium, welches auf viele von uns die bedrückendste Wirkung hatte. Dies lag vor allem an den aufgestellten Gedenktafeln und daran, dass in den zwei Krematorien die originalen Verbrennungsöfen ausgestellt waren. Auch sahen wir zum ersten Mal eine Gaskammer von innen, auch wenn diese vermutlich nur einmal in einer sogenannten „Probevergasung“ benutzt worden war. Herr Ismayr sprach auch den Widerstand im Lager an. Dieser setzte sich hauptsächlich daraus zusammen, dass besonders gefährdete Häftlinge von anderen Häftlingen versteckt wurden oder Medikamente geschmuggelt wurden. Besonders die Tatsache, dass Dachau ‚nur’ ein Übergangslager war und andere Lager wie Auschwitz noch schlimmer waren, bedrückte uns sehr. Für unser Verständnis im Hinblick auf die Geschichte war der Besuch des KZ Dachau sehr hilfreich. Ich denke, dass wir alle nun besser verstehen, weshalb die NS-Zeit eines der/ das dunkelste Kapitel in Deutschlands Geschichte ist. Unsere einstimmige Schlussfolgerung aus dem Besuch im Konzentrationslager Dachau war, dass so etwas Schreckliches niemals wieder geschehen darf.

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